Therapieverfahren

In meiner Praxis behandle ich Kinder und Jugendliche tiefenpsychologisch fundiert und analytisch. Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die analytische Psychotherapie sind Richtlinienverfahren. Das heißt, es sind wissenschaftlich anerkannte Psychotherapieverfahren, die von den Krankenkassen finanziert werden. Weitere Richtlinienverfahren sind die Verhaltenstherapie und die systemische Psychotherapie. Diese werden von mir nicht praktiziert. Welches Verfahren für Ihre Tochter oder Ihren Sohn in Frage kommt, entscheidet sich im Verlauf der diagnostischen Sitzungen.

Die tiefenpsychologische und die analytische Psychotherapie sind psychodynamisch orientierte Behandlungsverfahren. Psychodynamik meint das innere Zusammenspiel der seelischen Kräfte und die Auswirkungen dieses Kräftespiels auf das innere Erleben des Kindes oder Jugendlichen (Gefühle, Gedanken, Phantasien, Träume), das äußere Verhalten und die Beziehungsgestaltung. Das seelische Kräftespiel verläuft häufig unbewusst. Symptome und Störungen entstehen als „Notlösung“, wenn die eigenen Regulations- und Bewältigungsversuche bei inneren und äußeren Schwierigkeiten, Spannungen und Konflikten missglücken.

Tiefenpsychologische Psychotherapie

Eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist sinnvoll, wenn bestimmte Problembereiche und aktuelle seelische Konflikte zu bewältigen sind. Die Arbeit konzentriert sich eher auf das aktuelle Geschehen, auf Beziehungen aus dem sozialen Umfeld und auf die Dynamik, die für die Symptome verantwortlich ist. Dies muss nicht ausschließlich durch eine sprachliche Bearbeitung erfolgen. Je jünger das Kind ist, desto mehr stehen spielerische und kreative Ausdrucks- und Bearbeitungsmöglichkeiten im Vordergrund. Das innere Gleichgewicht kann im Laufe des therapeutischen Prozesses wieder hergestellt werden. Neue Bewältigungsstrategien und Lösungswege werden gefunden, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit nehmen zu, das Erfahrene festigt sich und kann allmählich in Alltagssituationen integriert werden. Die Symptome, die zur Therapie führten, verändern sich und klingen mit der Zeit ab.

Eine tiefenpsychologische Psychotherapie findet in der Regel einmal pro Woche statt und geht über einen längeren Zeitraum (mehrere Monate bis zu zwei Jahren). Akuttherapie, Kurzzeittherapie und tiefenpsychologische Langzeittherapie sind tiefenpsychologisch fundierte Verfahren.

Analytische Psychotherapie

Eine analytische Psychotherapie ist dann sinnvoll, wenn eine umfassendere emotionale Nachreifung des Kindes oder des Jugendlichen das Ziel ist und die Symptomatik eng mit der sich bildenden Persönlichkeitsstruktur verwoben ist. Tiefsitzende seelische Blockaden können gelöst und Entwicklungsdefizite aufgearbeitet werden. Im Gespräch oder durch spielerischen und kreativen Ausdruck entwirft das Kind oder der Jugendliche im geschützten Rahmen der therapeutischen Beziehung ein immer deutlicheres Bild seiner inneren Welt, seiner Beziehung zu sich selbst und zu den anderen. Im Hier und Jetzt der Beziehung zur Therapeutin rücken Bedürfnisse, Gefühle und Konflikte ins Bewusstsein, die gemeinsam verstanden und bearbeitet werden können. Die Therapeutin begleitet und unterstützt diesen Prozess einfühlsam und haltgebend. Es kommt ein intensiver therapeutischer Prozess in Gang, der zu Nachreifung, Neuorientierung und einer gesunden Weiterentwicklung führt.

Eine analytische Psychotherapie findet in der Regel zweimal die Woche statt und dauert zwei bis drei Jahre.

Elternarbeit

Regelmäßige Gespräche mit den Eltern und anderen wichtigen Bezugspersonen sind ein wesentlicher Bestandteil des Therapieprozesses. Die Einbeziehung der Eltern wird mit zunehmendem Alter der Jugendlichen weniger.

Therapieverlauf

Jeder Therapie geht eine diagnostische Phase voraus. In dieser Phase wird in psychotherapeutischen Sprechstunden und probatorischen Sitzungen geklärt, ob eine krankheitswertige Problematik vorliegt und welche Schwere diese hat. Die diagnostische Phase dient auch dem gegenseitigen Kennenlernen. Die Patienten und Eltern / Pflegepersonen erhalten dann einen Behandlungsvorschlag oder eine weiterführende Empfehlung.

Diagnostik und Behandlung unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht.